Erbacher Kerwe: 23. bis 26.08.2019

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Montag, 30. Dezember 2024 18:06
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Kerwe Erbach - Schattenplätze begehrt

 

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Prämiert:                                                                          Geschichtsträchtig:
wurde die Fußgruppe des Kindergartens                Auf das Jubiläum der Starkenburg und den Zug
Tatzelwurm beim Kerweumzug in Erbach.                             der Bauern und Leibeignen verwies eine Gruppe.
Fotos: Dagmar Jährling

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Abschied:                                                                         Belebendes Element:
Daniel Kreicha (links) und Mundschenk Dominik    Die Kerwejugend sorgt im Heppenheimer Stadtteil            
Lies stehen zum letzten Mal im Rampenlicht.                       Erbach für die Vor- und Nachbereitung bei der Kerwe.
Fotos: Dagmar Jährling

 

GIGGELSKERWE - Parrer Daniel Kreicha hält seine letzte Rede

Tatzelwurm-Gruppe erhält einen Preis

 

ERBACH - (dj). Am Sonntag wurde im Ortsteil Erbach die „Giggelskerwe“ bei hochsommerlichen Temperaturen gefeiert. Die Kinder des Kindergartens Tatzelwurm wurden als beste Fußgruppe prämiert. Kerwepfarrer Daniel Kreicha hielt seine letzte Kerwepredigt.

Fünf Jahre waren Kerwepfarrer Daniel Kreicha und sein Mundschenk Dominik Lies im Amt und protokollierten über das Jahr die Sünden ihrer Mitbürger, um sie nach dem Kerweumzug hoch oben von der Kanzel zu predigen. Jetzt ist Schluss. Am Sonntag nahmen beide ihren Hut. Ein neuer Kerwepfarrer samt Mundschenk steht schon bereit. Wer die beiden sind, wurde noch nicht verraten. Doch die Kerwezeitung gibt schon einen Hinweis: Kerwepfarrer und Mundschenk sollen den gleichen Nachnamen tragen. Schon einmal waren mit Thomas und Michael Endres zwei Brüder in Amt und Würden. Ob es sich dieses Mal um den Namen Lulay handelt? Vielleicht sind die beiden Würdenträger aber auch weiblichen Geschlechts und heißen Jordan. Es könnte sich aber auch mit Rothermels oder Lies‘ um ein gemischt geschlechtliches Paar handeln.

Diesmal kein kalter Guss von oben

Wie auch immer, auf jeden Fall wurden Kreicha und Lies bei ihrem letzten Auftritt von Petrus belohnt. Während der Wettergott den Erbachern in den beiden vergangenen Jahre nicht besonders hold war – 2013 ließ er es schon während des Umzuges regnen und im vergangenen Jahr öffnete er die Schleusen just zur Kerwepredigt –, strahlte dieses Jahr mit 33 Grad die Sonne vom königsblauen Himmel. Schattige Plätze waren deshalb am Sonntag höchst begehrt. Nur der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Kirschhausen blieb zur Begleitung der Kerweredd gnadenlos am angestammten Platz gegenüber dem Rothermel Hof in der prallen Sonne stehen.

Die Kerweredd hatte es in sich. Kreicha freute sich über viele Missgeschicke seiner Mitbürger. Führte doch ein Erbacher per E-Mail an den Ortsbeirat Klage über die Einmischung eines Stadtrates in einem bestimmten Sachverhalt, vergaß aber glatt beim Versenden besagten Stadtrat aus dem Verteiler zu nehmen. Zwei Brüder, zwei Gedanken: der Eine, Küster in Sankt Peter, hatte einen Prachtbaum für Ostern organisiert. Der Andere dachte, es handele sich um Grünschnitt und verarbeitete den Osterbaum zu Kleinholz. Eines sei verraten, Küster Willi Schäfer war nicht amüsiert.

Etwas Besonderes hatte sich die Kerwejugend zum Abschied ihres Kerwepfarrers und Mundschenks einfallen lassen. Sie sangen den beiden ein Dankeslied – Kreicha und Lies in der Kanzel waren gerührt. Viele Erbacher lobten die beiden im Anschluss für ihre gute Arbeit. „Das habt ihr wirklich toll gemacht“, sagte Manfred Schäfer. „Es macht richtig Freude, der Kerwejugend zuzuschauen.“

Als beste Fußgruppe wurden die „Kerwegickel-Küken“ aus dem Kindergarten „Tatzelwurm“ prämiert. Die Kleinen hatten Eierschalen auf dem Kopf und weiß flatternde Umhänge an. Fröhlich winkten sie den Zuschauern und sahen einfach putzig aus. Grund für diese Kostümierung – die Erbacher Kirchweih macht auch als „Giggelskerwe“ von sich Reden. Ein riesiger bunter Hahn aus Pappmaché fährt deshalb stets auch auf einem Wagen beim Umzug mit.

Pannekuchenfett mit Alkoholanteilen

Den zweiten Platz belegten die Anwohner vom „Pannekucheeck“. Statt um angebliches „Pannekuchefett“ handelte es sich bei dem ausgeschenkten Getränk doch eher um ein anderes gelbes Stöffchen mit Alkoholgehalt. Dritter wurde der Heimat- und Verschönerungsverein: Die gewandete Fußgruppe hatte schon im Juni von sich Reden gemacht. Sie veranstalteten anlässlich des 950-jährigen Bestehens der Starkenburg eine historische Wanderung.

Eine Teilnehmergruppe war den Erbachern völlig unbekannt. Die drei Mountainbiker waren von Lindenfels nach Bensheim unterwegs. „Wir sind hier nur zufällig reingeraten“, nahm es Biker Matthias Glanzner mit Humor.

Freilich war auch die örtliche Kerwejugend kräftig am Lindwurm durch die Ortsstraße beteiligt: Sie stellten die „Giggelsträger“, Kranzträger, Polizisten, Braut und Bräutigam, die Kerwesau und die Kerwemädchen.

Begleitet wurde der Umzug auch von Kerwejugenden aus anderen Ortsteilen. Ob es der Hitze geschuldet war, dass auf großes musikalisches Getöse verzichtet wurde, mag dahin gestellt sein. Die Hambacher Kerwejugend verschwand jedenfalls völlig in den Schwaden einer Nebelmaschine und das Kerweteam aus Lauten-Weschnitz kam gar als Fußgruppe in bunten Trikots. Es machte sich einen Ulk und verkündete auf einem Banner, dass es an einer Olympiade für Kerwejugenden teilnehmen wolle.


 

Beachparty trotzt Herbststimmung

 

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Bei der Erbacher Beachparty war am Samstag auch für kühlere Temperaturen 
vorgesorgt. Gewappnet für die steife Brise waren auch diese Mädchen. 
Foto: Karl-Heinz Köppner
 

FESTE - Nachdem alles gegen Sturmböen gesichert ist, kann die Feier für 350 Gäste am Rotzeberg steigen

 

ERBACH - (rid). Stell dir vor, der Sommer macht ausgerechnet an dem Tag Pause, an dem du eine Beachparty veranstaltest. Genau so erging es der Kerwejugend Erbach am vergangenen Wochenende.

Am "Rotzeberg" hatten die Organisatoren zum mittlerweile fünften Mal mit viel Liebe und Fantasie eine Strandlandschaft mit Cocktailbar und Discowagen aufgebaut. Am Freitag sah es zunächst so aus, als ob die Party am nächsten Abend buchstäblich ins Wasser fallen würde - doch der Wettergott hatte ein Einsehen mit der Kerwejugend und ihren Gästen und diese konnten feiern bis in die Morgenstunden.

Als die rund 40 Mitglieder der Kerwejugend Freitagnacht, am Vorabend der Veranstaltung, nach getaner Arbeit zum gemütlichen Teil übergehen wollten, zog mit einem Mal ein heftiger Sturm samt Regen auf. Dekogegenstände wirbelten durch die Luft, Zelte drohten wegzufliegen. In Windeseile sprangen auch die aus den Betten, die sich gerade erst hingelegt hatten, um sich das nötige Quantum Schlaf für die bevorstehende lange Nacht zu holen.

Mit vereinten Kräften nachts alles gesichert

Mit vereinten Kräften wurden Zelte, Dekogegenstände und DJ-Wagen gesichert - und um Eins war man bis auf die Haut durchnässt endlich wieder daheim. Auch am Samstag wehten immer wieder Sturmböen über das Privatgelände vor den Toren Erbachs. Doch es erwies sich, dass nun alles gut gesichert war. Nichts flog mehr davon, nichts konnte mehr Helfer und Besucher gefährden. Ab 17 Uhr kamen die ersten Gäste zur Beachparty, ältere Mitbürger, Familien mit Kindern, die begeistert im Sand spielten, der wieder einmal von der Firma Röhrig gesponsert worden war. Und eine junge Frau machte sogleich von der neuen "Wünsch-dir-was"-Liste Gebrauch, die am DJ-Wagen hing. Das Vehikel ist übrigens sonst der Kerwewagen der Erbacher. Nur wenige Sekunden später schallte Helene Fischers "Atemlos" durch die Natur.

Später am Abend kam dann das jugendliche Partyvolk voll auf seine Kosten. Die Kerwejugend freute sich über 350 Gäste - und wunderbares Partywetter ohne einen Tropfen Regen, wie Moritz Lulay zufrieden erzählte. Nicht nur Stimmung und Wetter waren prächtig - es gab auch keinerlei Auseinandersetzungen oder Beschwerden über nächtliche Ruhestörung. Die Einnahmen werden unter anderem für die eigene Kerwe am letzten Augustwochenende verwendet. Nicht nur an Umzügen nimmt die Kerwejugend aus Erbach teil: So hat man in diesem Jahr beispielsweise erfolgreich bei einem Beachhandball-Turnier mitgespielt.

Die Kulisse für die Party war wunderbar. Mit ganz viel Liebe zum Detail wurde dekoriert. Aufblasbare Frösche, Schildkrötenboote, Affen und Palmen versprühten Südsee-Flair; andere Palmen und eine Hängematte waren aufgemalt. An der Bar leuchtete ein Blaulicht auf, wann immer es die Gelegenheit gab, sich einen "Schüttler" zum Sonderpreis zu genehmigen. Und wie immer hatten die Vereine des Ortes mitgeholfen, damit das rauschende Fest zustande kam: Den Getränkewagen stellte der Heimat- und Verschönerungsverein, Tische und Bänke die Freiwillige Feuerwehr, um nur einige zu nennen.


 

 

2013 - Tolles Fest für alle Erbacher

 

Sommer - Sonnenschein und Sand zaubern Urlaubsstimmung bei der Beachparty - Jugend kommt erst spät abends

Tolles Areal: Zum Dritten Mal stellte Markus Rothermel sein Grundstück am Rotzenberg für eine Beachparty zur Verfügung. Richtig voll wurde es dort gegen 22 Uhr. Gefeiert wurde bis in die Morgenstunden. Auch die Kinder hatten viel Spaß mit dem Sand. Foto: Dagmar Jährling

 

ERBACH. 

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Hatte die Kerwejugend noch bei ihrer Vorkerwe zumindest tagsüber während des Aufbaus mit den Unbilden des Wetters zu kämpfen, startete dieses Jahr die Beachparty am „Erbeach“ bei tollstem Sonnenschein und ging dann zu einer fast „Fullmoonparty“ über.

Wie im Stadtteil üblich, zogen für die Organisation des Festes wieder alle Erbacher an einem Strang. Die dritte Beachparty, die am Rotzenberg auf dem Grundstück von Markus Rothermel über die Bühne ging, war wirklich eine. Sand gesponsert von den Granitwerken Röhrig sorgte auf dem Gelände, durch das auch der Erbach fließt, für das richtige Partyfeeling.

Kerweparrer Daniel Kreicha, sein Mundschenk Dominik Lies und Anja Jordan lobten vor allem die Vereine für ihre tolle Unterstützung. Stehtische und Tischgarnituren kamen von der Freiwilligen Feuerwehr Erbach, der Ausschankwagen vom Ortsbeirat und Grill sowie Kühltruhe vom SV Erbach. Hermann Bräuer hatte ein altes Bergwerksaggregat zur Verfügung gestellt. Damit im Fall der Fälle Lautsprecher und Boxen nicht versumpfen - die Kerwejugend hatte aus den Vorfällen im vergangenen Jahr Lehren gezogen - gab es Paletten von Paletten Müller aus Heppenheim als Unterbau. Vom Bauunternehmen Claus Schaab aus Heppenheim kamen die Bauzäune, die das Areal abgrenzten.

Freilich trug auch die Kerwejugend Einiges zum Festgelände bei. Die Jugend baute eigenhändig zwei Bars, geschmückt mit Delfinen und Palmen, auf. Die Beachparty zieht viele Jugendliche an. Vor allem kommt auch die Kerwejugend aus den anderen Stadtteilen. Ob aus Hambach, Mittershausen, Ober-Laudenbach, Sonderbach oder Kirschhausen - eine Angewohnheit ist ihnen allen gemeinsam: Sie kommen erst, wenn die Sonne am Horizont tief im Westen steht. So gegen 22 Uhr füllte sich allmählich der Platz mit Jugendlichen zur Musik von DJ Matthias Schäfer. Zu aktuellen Hits aus den Charts wurde schließlich gefeiert bis in die frühen Morgenstunden.

Doch bevor die Beachparty stieg, hatten schon viele Erbacher an den Tischgarnituren am Ufer des Baches Platz genommen und die Küche zu Hause verwaist zurück gelassen. Zu Gegrilltem ließen sie es sich schmecken, während die Kleinsten mit Eimer und Schaufel dem „Beach“, also dem aufgeschütteten Sandstrand, zu Leibe rückten. Ein tolles Fest von der Jugend für alle Erbacher.